Presseberichte über Briedel

Das pralle Dorfleben der Moselgemeinde Briedel schildert der bekannte Heimatforscher Hermann Thur in seinem neuen Buch „Leben und Arbeiten in Briedel – Sitten, Bräuche, Rituale, Geschichten und Lieder eines Moselortes“ mit alten Fotos, Abbildungen und neben der Geschichte so manche Anekdote und Erzählchen, die zum Schmunzeln anregen.

Sein „roter Faden“ in seinem Band 8 der Briedeler Geschichten sind die jährlichen Höhepunkte von Silvester, über Dreikönige und Sternsinger, über die Lichtmess und den Blasiussegen bis zur Fastnacht. Danach reiht sich die Fastenzeit mit ihren strengen Regeln, der Palmsonntag, die Kirchweih und das Brauchtum mit den Aprilscherzen ein. Hermann Thur lässt das ganze Kirchenjahr mit seinen zahlreichen Höhepunkten bis Allerheiligen, der Adventszeit und schließlich die Weihnachtszeit Revue passieren.
Das ganze Buch aber hat eine ungeheure Fülle an Daten, Anekdoten und Begebenheiten, wobei natürlich auch die Geburt, die Hochzeit, die Schulzeit, das Alter und auch der Tod nicht ausgespart bleiben dürfen. Der Autor zeichnet auch das allgemeine Zusammenleben der Menschen und ihren Vereinen in dem Moselort akribisch nach, sogar eine Hausschlachtung wird geschildert.
Der Bürger hatte und hat neben Rechten selbstverständlich auch Pflichten, die sich niederschlugen in Frondiensten und vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Es gab sogar schon eine Pflichtfeuerwehr und ein Gericht in Briedel. Man hatte zudem eine eigene Polizeiordnung aus dem 18. Jahrhunderts. Beliebte Treffpunkte waren neben dem Backes, dem Backhaus also, die Gemeindewaage, der Brunnen oder auch die Poststelle. Feiern aber können die Menschen gut und ausgiebig als Höhepunkt eines arbeitsreichen Alltages.
Das Tanzen Körper, Geist und Seele guttut, bewiesen die Briedeler immer wieder gerne. Als das Fernsehen noch unbekannt war, wurde bereits Theater bis auf den heutigen Tag gespielt. Zum festlichen Jahresreigen gehört das Weinfest, das Weinstraßenfest, der Grillabend oder auch das Fischer- und das Erdbeerfest sowie die Festlichkeiten rund um die Feuerwehr, die Senioren oder auch die Hoffeste.
Aber nicht nur Feiern war angesagt, sondern auch harte Arbeit bestimmten das ganze Weinbaujahr über im Weinberg und im Haus den Alltag. Gewerbe und Industrie sorgen in der Moselgemeinde für Steuereinnahmen.
Ein betrübliches Thema bildeten die Auswanderungswellen im 19. Jahrhundert, als zahlreiche Briedeler ihre Heimat aus Armut verließen. Zwischen 1828 und 1893, so Hermann Thur, waren das 170 Familien mit rund 600 Personen aus dem Ort, um in der neuen Welt ihr Glück zu machen. Neben dem wichtigen Weinanbau gab es auch die Land- und Waldwirtschaft. Jagd und Fischfang sorgten für einen reicheren Speisezettel.
Dem Autor, der sich schon lange mit der Briedeler Geschichte befasst, gelingt es gut, das Leben in dem Winzerdorf mit seiner ganzen Buntheit von früher bis heute nachzuvollziehen. Sagen und Geschichten mit alten Liedern und Gedichten runden das komplexe Buch zu dem Weindorf Briedel ab. Über 380 Seiten mit vielen Fotos umfassenden Buch entfaltet Hermann Thur ein farbenprächtiges Panorama moselländischer Kultur und Historie. Der achte Band aus der Briedeler Geschichte erschien im Selbstverlag und kann bei ihm über Email chronist@briedeler-geschichte.de bestellt werden.
Heinz Kugel
Briedeler Chronik
Hermann Thur beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte des Moseldorfes Briedel. Dazu hat der umtriebige Heimatforscher zahlreiche Bücher, Beiträge in Zeitschriften und Artikel in diversen Zeitungen veröffentlicht. Seine Bücher beschäftigen sich dabei mit der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, der Kirchengeschichte der Pfarrei St. Martin, der Auswanderung aus Briedel im 18./19. Jahrhundert oder den Gefallenen der beiden Weltkriege.
Dies und vieles mehr findet sich auch auf der Homepage www.briedeler-geschichte.de, wo sich Interessierte über zahlreiche Quellen und Details aus der Ortsgeschichte informieren können. Es lohnt sich also, hier mal reinzuklicken, wer sich über die lange und spannende Ortsgeschichte dieses Moseldorfs informieren will.

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